Ich halte mich momentan weitestgehend von den Medien fern. Mit seltsamen Vorstellungen von Lügenpresse hat das allerdings nichts zu tun. Nachrichten sind mir zu schnell geworden.

Sobald irgendetwas passiert, scheint eine Welle loszubrechen: Stundenlang werden die Ereignisse immer und immer wieder besprochen, bis auch der letzte Experte seinen Kommentar abgegeben hat. All das ist voll mit Worten wie “offenbar” oder “anscheinend”. Getrieben von der Geschwindigkeit des Netzes wird besprochen, berichtet, diskutiert - egal wie viele Fakten tatsächlich schon bekannt sind.

In dem Moment in dem wirklich Fakten vorhanden sind, ist die öffentliche Debatte meist längst beendet und die Konsequenzen wurden bereits gezogen. Leider meist die falschen.

Ich sehne mich nach einem Journalismus, der nur über Themen oder Ereignisse spricht, die genügend Zeit hatten sich zu setzen. Das kann eine Woche bedeuten oder auch länger. Je nach Thema. Oft dauert es eben so lange, bis man ernsthaft und auf Basis von Fakten über ein Thema sprechen kann. Erst dann macht es Sinn über Konsequenzen zu diskutieren.

Vielleicht sind Wochenzeitungen gar keine so schlechte Idee.


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