Ich halte es für unklug hinzunehmen, dass es den Menschen schlecht geht, die uns helfen, wenn es uns schlecht geht. Pflegekräte in Krankenhäusern arbeiten am Rande ihrer Belastbarkeit. Das zuzulassen halte ich für einen großen Fehler, auch wenn es euch gerade gut geht und ihr nicht auf Hilfe angewiesen seid.

Wenn wir jetzt nichts ändern, dann wird es in ein paar Jahren noch schlimmer: Wer will einen Job machen, der vergleichsweise gering bezahlt ist, eine große Verantwortung mit sich bringt, Überstunden zum Alltag gehören und durch Unterbesetzung durchgehende Überforderung schafft?

Hier bleiben nur wenige Menschen übrig, die das aus Überzeugungen machen. Weil sie Menschen helfen wollen. Doch auch diese Menschen erreichen irgendwann ihre Belastbarkeitsgrenze und verlieren die Erfüllung in der Arbeit, wenn sie keine Zeit mehr haben für einen Patienten wirklich da zu sein.

Das Ziel scheint längst nicht mehr zu sein, dass ein Patient möglichst gut behandelt und gesund wird. Der Kapitalismus hat sich längst seinen Weg gebahnt. Es geht wieder einmal ums Geld. Das ist traurig.


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