Über Weihnachten war CCCongress. Kongresszeit ist bekanntlich auch immer eine Zeit in der diverse Hacks vorgestellt werden und eine Zeit in der einmal zur Sprache kommt wie einfach doch der Staat (oder die Unternehmen selbst) in unseren Daten herumwühlen können. Was ich damit sagen will: Es wird ein bisschen Datenparanoia verbreitet. Und das ist nicht nur schlecht.

Ich will zunächst mal sagen: Ich trage keinen Aluhut. Nur Regenschirm, je nach Wetter. Aber das ist eine andere Geschichte. Es ist aber auch nicht unbedingt ratsam komplett sorglos mit den eigenen Daten umzugehen. Dabei ist der Kongress für mich immer wieder eine Zeit im Jahr, wo ich noch einmal bewusst darüber nachdenke wo meine Daten denn überall herumlungern. Da wird einem dann schon ab und zu ein wenig bewusst, dass man sich die ein oder andere Cloud doch sparen kann.

Bei mir sah das bis gestern noch so aus:

  • Meine Todo App synchronisiert sich über Dropbox. Das ist aber zunächst einmal in Ordnung, da die Daten verschlüsselt abgelegt werden.
  • Ich betreibe Keepass über Dropbox, um meine Passwörter zu synchronisieren. Das ist zunächst auch einmal ok, da auch verschlüsselt.
  • Meinen Kalender synchronisiere ich über Google. Ob Obama sich für meine Termine interessiert?
  • Meine Kontakte synchronisiere ich über iCloud. Einfach weil das die einfachste Möglichkeit war und ohne großen Aufwand funktionierte.
  • Tabs im Chrome werden über Google synchronisiert.
  • Safari synchronisiert seine Tabs und Lesezeichen über die iCloud.
  • Dann natürlich Backups. Mein iPhone und mein iPad machen ihr Backups in die iCloud. Also einmal hübsch alles nach Amerika schieben.

Nachdem ich mir das so bewusst gemacht hatte, habe ich beschlossen dass ich das reduzieren möchte. Gleichzeitig möchte ich aber nicht darauf verzichten meine Daten zu synchronisieren. Vor allem Kalender und Kontakte sollten immer auf dem aktuellen Stand sein.

Browser Tabs

Die Synchronisation der Tabs im Browser habe ich einfach abgeschalten. Ich arbeite meist an einem Rechner und brauche das daher nicht unbedingt. Zumindest momentan.

Kalender und Kontakte

Ich habe mir auf meinem Webserver die OwnCloud aufgesetzt. Da liegen die Daten zwar immer noch in der Cloud, aber über meinen eigenen Webserver (für den ich Geld bezahle), habe ich schon einmal deutlich mehr Kontrolle. Auch das Interesse des Providers ist es nicht meine Daten auszuwerten. Schließlich bekommt er ja Geld von mir.

Die OwnCloud bietet die Möglichkeit über CardDav und CalDav Kontakte und Kalender zu synchronisieren. Das hat nach ungefähr zwei Stunden Gefrickel dann auch funktioniert (fragt lieber nicht…).

iOS Backups

Für die Backups meiner mobilen Geräte habe ich mich nun entschieden diese wieder lokal auf den Rechner zu ziehen. Das ist jetzt auch zum ersten Mal möglich, da ich vorher kein Betriebssystem hatte auf dem man iTunes installieren konnte. Warum iTunes und das Management der mobilen Geräte noch keine getrennten Apps sind? Versteht wohl niemand.

Fazit

Es war gar nicht so schwer alle iCloud-Funktionen und Google-Syncs abzuschalten. Ein klein wenig Arbeit und Rekonfiguration der Accounts. Fertig.

Ich kann es euch also nur empfehlen: Baut euch eure eigene Cloud!


Weitere Artikel