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Ich denke es gibt kaum einen Trend, der sich momentan klarer abzeichnet. Die klassisch schwarze, röhrende und stromfressende Kiste unter dem Schreibtisch wird es wohl bald nicht mehr geben. Es gibt Geräte wie den Raspberry Pi, die ein komplettes Linux locker stemmen und dabei immer noch in die Hosentasche passen. Auf der anderen Seite Wunderwerke wie das iPad, die einen Computer wie ein klobiges Monstrum erscheinen lassen und dabei so einfach zu bedienen sind, dass Anleitungen der Vergangenheit angehören.

Wir müssen uns damit davon verabschieden, beim Wort Computer ein klares Bild vor Augen zu haben. Computer werden immer kleiner, immer verbreiteter und tauchen in fast allen Alltagsgegenständen auf, die uns umgeben. Man denke da nur an die Kaffeemaschine, den Kühlschrank, das Mobiltelefon, den Fernseher, … alles Computer! Und doch sind sie alle anders.

Aber kommen wir weg vom Begriff und mehr zur Praxis: Für welchen Zweck benötigen wir noch fest installierte Computer oder Laptops? Eigentlich nur noch dann, wenn wir rechenintensive Aufgaben ausführen müssen. Da machen die mobilen Geräte leider noch einen Strich durch die Rechnung. Doch die Zeit wird das regeln: Die Rechenpower steigt kontinuierlich an und damit nimmt in Relation dazu der Energieverbrauch ab. Man kann nun argumentieren, dass ja auch die Anwendungen immer rechenintensiver werden und so die zusätzliche Rechenpower verpufft. Dass eine Anpassung der Anwendungen an die Bedürfnisse eines mobilen Geräts aber keine große Sache ist, zeigen Apple und Google mit iOS und respektive Android.

Wir kommen also dem Punkt immer näher, an dem viele Menschen die schwarze Kiste unter dem Schreibtisch nicht mehr brauchen und sogar einfach und schneller mit z.B. einem Tablet arbeiten können. Vor allem, weil man für die meisten Arbeiten, die Menschen an ihren Computern erledigen schlicht überhaupt nicht mehr die Rechenleistung benötigt, die aktuelle Systeme bieten. Zudem bieten beispielsweise Tablets noch viel mehr Vorteile: Sie sind leicht, transportierbar, halten lange ohne die Steckdose aus, sind einfacher bedienbar.

Die entscheidende Frage wird sein: Welche Unternehmen erkennen diesen Trend rechtzeitig? Und da geht es nicht nur um Softwareriesen wie Google, Apple, Microsoft und Co, sondern im Besonderen auch um die gesamte Medienbranche. Das Internet wandert mit dieser Technologie in die Hosentasche.

Auch für Softwareentwickler bedeutet dieser Wandel eine große Veränderung. Die Software der Zukunft will angefasst werden und dazu noch auf vielerlei Displaygrößen problemlos funktionieren. Auch Energiesparen und den Rechenkern schonen kommen zusammen mit immer mehr Parallelisierung. Keine einfachen Aufgaben, aber eine umso spannendere Zeit.

Die Revolution ist im Gange. Die Frage ist, wer danach übrig bleibt.

Artikelfoto: cc-by-nc 2.5 von xkcd


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